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Geförderte Projekte Informationen zu den 2018 zur Förderung ausgewählten Projekten


Auschwitz erfahren – Geschichte am historischen Ort

Jörg Dittberner, Christa-und-Peter-Scherpf-Gymnasium, Prenzlau

 
Ziele und Zielgruppe
Die Zielgruppe sind SuS ab Klassenstufe 10, die einen historischen Bezug (Vorkenntnisse und/oder grundlegende/s Interesse/Neugierde) und ein entsprechendes Interesse für das Lernen am historischen Ort aufbringen.

Ziele ist es, den SuS – aufbauend auf ihr Wissen/Interesse – den historischen Ort Auschwitz zu vermitteln/näherzubringen und dabei ihre (auch fachübergreifenden) Interessen und Vorkenntnisse zu nutzen. Sie sollen die Gedenkstätte "erleben", erfassen, verinnerlichen, sich mit ihr kontrovers auseinandersetzen. Dabei soll erreicht werden, dass sie alle ihre Erlebnisse, Gefühle, Erkenntnisse in der für sie korrekten und anschaulichen Form kreativ verarbeiten, sich untereinander austauschen, Gespräche suchen. Zusätzlich werden die Teilnehmer sich auf den Spuren jüdischen Lebens in Oswiecim und Krakau bewegen. Die Ergebnisse sollen präsentiert werden.

Methodik und Didaktik
Durch den offensichtlich aufkommenden Rechtsruck in Europa und die Wege und Mittel, die genutzt werden, um politisch Einfluss zu nehmen, werden Schüler mehr und mehr mit Themen konfrontiert, die den historischen Bezug zum Dritten Reich und Holocaust setzen oder ihn verleugnen. Der Aktualitätsbezug ist damit vollends gegegben, auch weil Völkermorde noch täglich vollzogen werden und die Parallelen, Gründe, Unterschiede und Ausmaße differenziert dargestellt werden sollen. Wichtig ist, dass die SuS dem Lernen am historischen Ort motiviert gegenüberstehen.

Des Weiteren spielen die didatkischen Prinzipien der Multiperspektivität und Alterität eine wichtige Rolle. Diese Relevanz spiegelt sich in der Reflexion der Schüler wider, die darauf aufgebaut ist, dass sie sich mit den Inhalten und Eindrücken, mit denen sie konfrontiert haben so auseindersetzen, dass eine differenzierte Reflexion der Ereignisse möglich wird.

Durchführung
Nach einer intensiven Vorbereitungszeit in der Schule – Filme, Texte, Bilder, Gespräche – werden die Teilnehmer in einer Projektfahrt Auschwitz I, Birkenau sowie die Städte Oswiecim und Krakau besuchen und sich dort individuell und geführt die Orte erschließen. Die Teilnehmerzahl sollte dabei 15 Personen nicht wesentlich überschreiten (entsprechende langjährige Erfahrungen sprechen für diese Größe). Ein klares Tagesprogramm mit abendlichen Feedbackrunden ist geplant. Für die Nachbereitung, die mit einer Ausstellung oder einem Präsentationstag endet, werden gut zwei bis drei Wochen benötigt.
 

Erwartungshaltung
Es werden aufgeschlossene, neugierige und interessierte SuS erwartet, die sich diesem Projekt freiwillig zuwenden. Ideal ist eine Durchmischung aus unterschiedlichen Altersgruppen (10-12), Geschlechterheterogenität, unterschiedliche Erfahrungsstufen und Vorkenntnisse. Ein entsprechend hohes Maß an Kreativität ist vorausgesetzt, wobei es keine festgesetzte Priorität (Stilrichtung, Art etc.) dieser Kreativität gibt.

Zusammenarbeit / Akteure
Partner hierbei sind örtliche Unternehmen, die über Sponsoring diese Projekte fördern. Vor Ort ist die IJBS Auschwitz sehr hilfreich, sowohl was Programmpunkte als auch organisatorische Leistungen betrifft. Ein Austausch mit SuS aus Oswiecim und anderen Gruppen in der IJBS kann Bestandteil sein. Besuche von Archiven und Bibliotheken sind für die theoretische Vor- und Nachbereitung erforderlich.

Voraussetzungen
Entsprechende (langjährige) Erfahrungen liegen für die Fahrt und die Vor- und Nachbereitung vor. Große Materialfülle ist gegeben. Die Zusammenarbeit mit der IJBS basiert auf sehr guten Erfahrungen. Dank der Unterstützung der regionalen Wirtschaft ist das Projekt in der Schule bereits verankert. SuS müssen engagiert, interessiert, fragend, aufnehmend, aufgeschlossen für Neues, offen(herzig) ... sein. Kosten der Selbstbeteiligung liegen bei ca. 200 Euro pro Person, abhängig von FöMi.

Zeitplan
1. Tag, Anreise bis Mittag, Zimmerbezug, Nachmittag Stadtrundgang durch das ehem. jüdische Oswiecim mit Besuch jüd. Friedhof und Synagoge
2. Tag, Besuch Stammlager (mit Führung bzw. individuell) bis Schließung, nach Abendessen Feedbackrunde, individuelle Gespräche
3. Tag, Besuch Auschwitz-Birkenau (individuell) bis gegen 15 Uhr, Fahrt nach Monowitz (Auschwitz III), nach Abendessen Feedbackrunde und individuelle Gespräche
4. Tag, Fahrt nach Krakow – Emalia, Kazimierz, Wawel, Rynek, spätes Mittagessen/Abendessen, Bummel Krakau in der Dämmerung
5. Tag, Abreise

Einsatz Fördergeld
Die FöGelder werden in die Arbeit mit der Gruppe sowie die Programmpunkte (Führung in Auschwitz, Materialbeschaffung, Reisekosten) integriert. Eigenanteile sollen dabei so gering wie möglich bleiben.

 

 

 
Fotos: Jörg Dittberner
  
 

Jörg Dittberner (li.) und Jonas Ludwig Bartholomé
Foto: Martin Magunia/Deutsches Lehrkräfteforum

 

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