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Geförderte Projekte Informationen zu den 2017 zur Förderung ausgewählten Projekten


Digitale Selbstorganisation von Schülern, Eltern und Lehrern

Sven Frankowsky, Gesamtschule Schinkel Osnabrück, Osnabrück

 
Ziele und Zielgruppe
Dieses Projekt möchte die vielen guten Lehr-, Lern- und Betreuungsansätze an der Gesamtschule Schinkel besser (digital) vernetzen und sie um pädagogische Konzepte des selbstorganisierten Lernens erweitern. Die beabsichtigten Synergieeffekte werden die Lernkultur und die Lernatmosphäre in der Lerngruppe nachhaltig verändern. Es ist das erklärte Ziel, eine angemessene digitale Vernetzung zwischen den SOL-Lehrern untereinander sowie zwischen Schule, Kind und Elternhaus herzustellen.

Methodik und Didaktik
Die SOL-Klassen werden maßgeblich nach Martin Herolds Konzept des selbstorganisierten Lernens (SOL) unterrichtet. Ideengeber für die Organisation der Klassenraumstruktur sind u.a. die Max-Brauer-Schule in Hamburg, die Montessori-Schule Münster sowie die Wartburg-Grundschule in Münster. Die Umsetzung der Konzepte erfolgt undogmatisch und ist gegenüber besseren Ansätzen, Ideen und Methoden immer aufgeschlossen. Der Unterricht in den Fächern Mathematik, Englisch, Deutsch, Werte & Normen, Gesellschaft und Musik zeichnet sich vom Beginn eines Lernarrangements bis hin zum abschießenden Schülerfeedback durch seine Offenheit zur Digitalisierung (BYOD-Konzept), Individualisierung, Rhythmisierung, Umgebung, Schülerorientierung, Dezentralisierung, Lernzieltranzparenz, gewaltfreie Kommunikation und informationelle Geradlinigkeit aus.

Durchführung
Die Kinder werden schrittweise an die Selbstorganisation ihres Lernens herangeführt – und zwar analog und digital. Beim Start in der 5. Klasse wird bis zu den Herbstferien – wenn nötig, bis zu den Weihnachtsferien – zunächst nur ein Schulfach nach dem SOL-Prinzip aufgebaut. Die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, Gesellschaft und Werte & Normen folgen dann sukzessive nach schulfreien Zeiten. Unterstützt werden die Kinder jedoch auch und vor allem durch nachhaltige Methodenschulungen in den Bereichen Lern- und Selbstmanagement. Sie lernen, ihr Handy zur Recherche einzusetzen und mit den Laptops ebenso zielführend umzugehen. Abgerundet wird dies durch die Demokratieerziehung innerhalb des wöchentlich tagenden Klassenrates. Die SOL-Lehrer müssen sich untereinander vernetzen und durch die digitale Vernetzung der Unterrichtsinhalte die bisherigen Fächergrenzen beseitigen. Wir brauchen eine digitale, offene Atmosphäre wie in einem Start-up.
 
 
 

Erwartungshaltung
Wir brauchen gegenwärtig eine noch bessere Vernetzung der SOL-Lehrer untereinander, deren Folge eine Vernetzung der Fächer wäre, wenn das SOL-Team sich weiter spezialisieren kann. Dies geschähe jenseits des Autodidaktischen nur auf den speziell auf unsere Schule zugeschnittenen Veranstaltungen des SOL-Instituts. Zudem: Alle Eltern bekommen jetzt schon bei Ereignissen eine kurze Nachricht/E-Mail, wenn die Kinder etwas mit nach Hause bringen (Klassenarbeit, Test, Pk, Infoblätter, Pk-Start, Test-Termin, AV/SV etc.). Kinderleicht und zeitsparend für alle Beteiligten wird dies organisiert mithilfe des kostenfreien Schulmessengers Remind. Erste Datenerhebungen des Instituts für Erziehungswissenschaft der Uni Osnabrück unter der Leitung von Prof. Dr. Monika Fiegert haben u.a. signifikant unterschiedliche Werte bei der Reflexion über das eigene Lernen zwischen Kindern der SOL-Klasse und Kindern aus der Kontrollgruppe festgestellt. Remind soll intensiviert werden.

Zusammenarbeit / Akteure
Auf Basis des SOL-Konzeptes unterrichten wir seit dem Schuljahr 2014/2015 eine Pilotklasse an unserer Schule. Seit dem Schuljahr 2016/2017 sind zwei weitere Klassen dazugekommen – eine Orchesterklasse und eine Sportklasse. Um das bisher Erreichte nicht zu verwässern und so das Projekt zu gefährden, brauchen wir dringend die Expertise des SOL-Instituts im Bereich des digitalen Lernmanagements.

Voraussetzungen
Gegenwärtig arbeiten zehn Kollegen nach dem SOL-Prinzip – Tendenz steigend.

Zeitplan
Im kommenden Schuljahr soll mit dem SOL-Institut ein Professionalisierungsprozess angestoßen werden. Zusammen mit den SOL-Kollegen und den Dozenten des SOL-Instituts planen wir eine ein- bis zweitätige Veranstaltung unter dem Titel "Digitale Vernetzung im Selbstorganisierten Lernen".

Einsatz Fördergeld
Wir beabsichtigen, das Fördergeld zur Vernetzung und Digitalisierung der SOL-Lehrer untereinander einzusetzen. Das geschieht im Rahmen von Veranstaltungen und Coachings mit den Dozenten des SOL-Instituts. In einem dann möglichen nächsten Schritt weiten wir dieses (dann nicht mehr laienhafte) Netzwerk auf das Selbstorganisierte Lernen der Schüler aus.

Foto: Gesamtschule Schinkel

 

Sven Frankowsky
Foto: Martin Magunia/Deutsches Lehrkräfteforum

 

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