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Geförderte Projekte Informationen zu den 2016 zur Förderung ausgewählten Projekten


Schulwein Alice

Alexander Rose & Jens Gießwein, Alice Salomon Schule, Linz

Im rheinland-pfälzischen Linz lernen Schülerinnen und Schüler einer Berufsfachschule, wie ein kleines Unternehmen funktioniert. Die jungen Leute, die unterschiedliche Berufe aus dem gastronomischen Bereich lernen, arbeiten zusammen in einer sogenannten Juniorfirma. Sie ist aber keine Trockenübung, sie produziert ein echtes, regionales Produkt: einen Wein. Die Schülerinnen und Schüler kümmern sich um alle Arbeitsschritte, vom Anbau über Lese und Keltern bis hin zu Verpackung und Vermarktung. Am Ende erhalten sie nicht nur ein Zertifikat, sondern haben auch viele Praxis-Erfahrungen für ihr späteres Berufsleben sammeln können.

Die Juniorfirma: Erleben wie ein Wirtschaftsunternehmen funktioniert.

Der Wein: Herstellen eines eigenen, realen Produktes, das man anfassen, trinken und sogar vermarkten kann.

Die Zertifikate: Weinberater, Jungwinzer, Unternehmer

Das Gruppenerlebnis: Erleben, welche verschiedenen Gruppen an der Alice Salomon Schule lernen und wie sich diese sehr unterschiedlichen Gruppen einbinden lassen.

Die Klasse FSHoga 15+ bildet die Kerngruppe des Projektes. Die Schülerinnen und Schüler befinden sich im zweiten Ausbildungsjahr und erlernen die unterschiedlichsten Berufe in der Gastronomie (Hofa, Refa, Fachkraft, Koch). Da der Klassenverband am Ende des 1. Lehrjahres nach Berufsgruppen (Küche/Service) geteilt wird, stellt die Juniorfirma ein gemeinsames verbindendes Projekt dar. Zusätzlich soll auch die neu gebildete Unterstufe in das Projekt integriert werden. Eine erweiterte Gruppe bilden die Schülerinnen und Schüler der Partnerschule in Zadar/Kroatien.


Die Umsetzung erfolgt nach der Projektmanagementmethode. Das heißt, bei einer Weinverkostung im Bioweinkontor Diedenhofen (Remagen) entstand die Projektidee. Im Klassenverband erfolgte die Zielformulierung. Anhand der Profile der einzelnen Schülerinnen und Schüler erfolgt die Einteilung der Klasse in die verschiedenen Abteilungen. Diese werden in einem Organigramm festgehalten und eine zeitliche Grobplanung erstellt. Diese Grobplanung hängt im wesentlichen vom Produkt Wein ab. So werden um die Daten (Drillen der Pflanzen, Pflegearbeiten im Weinberg, Lese, Keltern, Abfüllung) alle notwendigen Arbeiten des Vertriebs und der Verpackung festgehalten. So hat die Gruppe Vertrieb schon angefangen einen Fragebogen zu erstellen, um mögliche Weinkunden (Ausbildungsbetrieb, Fachgeschäfte in Linz, Firmen usw.) in die Arbeiten mit einzubinden und kundenorientiert zu arbeiten. Nach den Ferien wird eine Badlist (Übersicht über alle möglichen Schwierigkeiten) erstellt und jeweilige Maßnahmen erarbeitet, um alle Schwierigkeiten zu meistern.

Anfang des Schuljahres wird eine Schulung des deutschen Weininstitutes durchgeführt. Jeder Schüler erhält nach einer umfangreichen theoretischen Unterweisung ein entsprechendes Zertifikat. Im Anschluss erfolgt die Kontaktaufnahme mit einem Winzer und die Einbeziehung der Vertreter der "Juniorfirma". Nach der Zeitleiste wird im laufenden Schuljahr der Wein hergestellt und auf einem Linzer Stadtweinfest vermarktet.

Jens Gießwein (li.) und Alexander Rose
Foto: Martin Magunia/Deutsches Lehrkräfteforum
 



ERFAHRUNGEN AUS DEM PROJEKT

Das Preisgeld wurde unter anderem genutzt, um eine Schulung durch das Deutsche Weininstitut zu finanzieren. Außerdem wurde dadurch Marktforschung ermöglicht, um ein geeignetes Produkt für den Vertrieb zu identifizieren. Die Idee, im Rahmen einer Schülerfirma einen eigenen Wein auf den Markt zu bringen, hat an der Schule allerdings auch eine kritische Diskussion um das Thema Alkohol angestoßen, die das gesamte Projekt zwischenzeitlich in Frage gestellt hat.


 
Projektbericht (PDF)

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