Literaturkurs: Unterricht und Inszenierungen auf neuen Wegen. Februar 1933 oder „Der Winter der Literatur“ recherchiert und inszeniert als digitales Museum

Catrin Ingerfeld-Bloemertz, Hugo-Junkers-Gymnasium Mönchengladbach

Zusammen mit meinem Kollegen, Dominik Zuk, erweitere ich bestehende Inhalte des Faches Literatur in der Jahrgangsstufe Q1 der gymnasialen Oberstufe in NRW:

Gemeinsam mit Schüler:innen (im Folgenden SuS) zielen wir darauf, zur Literaturszene in Nazi-Deutschland im Allgemeinen und in Mönchengladbach im Speziellen zu recherchieren. Den zeitlichen Schwerpunkt bildet die Phase unmittelbar nach der Machtübertragung. Die Materialgrundlage bildet das Werk Uwe Wittstocks „Februar 33“.

Die Ergebnisse bereiten wir für ein zu realisierendes digitales Museum auf, das den Besucher:innen bestenfalls interaktiv zur Verfügung steht. Die bisherigen Bühnen des Literaturkurses (Aula und Video) werden also um den digitalen Raum im „WWW“ ergänzt und könnten Beispiel geben für zukünftige Projekte.

Das gewählte Lernsetting ist agil (Scrum) und prozessorientiert, die Lernorte maximal geöffnet und Arbeitsweisen synchron, hybrid sowie asynchron. Lernen soll nicht mehr im Gleichschritt stattfinden: Das „Was“ ist vorgegeben, über das „Wie“ entscheiden wir gemeinsam im #Backlog mit Überlegungen zu „Definiton of Done“ und „Definition of Fun“, bevor es der Review unterzogen und schließlich in selbstgewählten Darstellungsformen (Video, Bild, Aufsatz, Sketchnotes, Audio, Comic, Soziogramm etc.) veröffentlich wird.

Ziele und Zielgruppe
Das aktuelle Projekt läuft bis zum Schuljahresende 2022/23 mit der Jahrgangsstufe Q1 in NRW im Rahmen eines Literaturkurses.

Exemplarisch kann diese Art des Arbeitens (Agilität, Fächerverbindung, Öffnung der Lernräume und der Lernzeiten) in die zweite Phase der Lehrer:innenausbildung und in die Lehrer:innenfort- und -weiterbildung integriert werden. Möglich wären dann Seminarbarcamps, Workshops, aber auch Impulsvorträge auf Pädagogischen Tagen zum Lernen und Arbeiten in einer Kultur der Digitalität.

Durchführung
Im Schuljahresverlauf, mitzulesen u.a. hier: www.craft.do/s/ehlgClufOa7HFi

Die Einführung in das agile Arbeiten und in Scrum sowie ab Anfang November das Backlog und die Sprints hier: hugo.taskcards.app


Erwartungshaltung
Das Projekt leistet einen Beitrag, den digitalen Raum als Bühne zu verstehen u für den kult. Austausch einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. SuS können kult. Angebote niedrigschwelliger in Anspruch nehmen, weil Erwartungshaltungen im 21. Jahrhundert bedient werden.

SuS, die das Museum auf agile Art und Weise (Schwerpunkt: Scrum) konzipieren, lernen Arbeitsweisen unter den 4K-Bedingungen kennen. Dass Lernen überall (Klassenraum, Bibliothek, Archiv, zu Hause) u synchron, asynchron sowie hybrid stattfinden kann, ist unserem Vorhaben inhärent. Das Lernen u Arbeiten der SuS ist projekt- u prozessorientiert u zugleich fächerverbindend u mit regionalgeschichtlichem Bezug.

Entsprechend soll das Projekt auch Zeichen einer ganz praktischen Arbeit an einer digitalen Pilotschule sein u einen Beitrag leisten für die sog. „Mönchengladbacher Schulgespräche“ zur Agilität, die von Friedemann Stöffler am 24.10.22 eröffnet werden und 2023 gipfeln sollen in Workshops und Vernetzung.

Voraussetzungen
Dominik Zuk und ich haben uns über Fobizz, Privatfortbildung etc. eingearbeitet in die Kerngedanken des agilen Arbeitens. Diese Überlegungen, aber auch Menschenbildannahmen zum lebenslangen Lernen, zur Schüler:innenorientierung, zur Prozessorientiertung, zur Feedback- und Fehlerkultur prägen unser Verständnis von gutem Unterricht im 21. Jahrhundert.

Zeitplan
Das Projekt läuft aktuell bis Ende des Schuljahres 2022/23. Erste Überlegungen zu Nachfolgern:

A) Schreiben nach Auschwitz
B) Gruppe 47

Einsatz Fördergeld
Anschaffungskosten für die Lektüre, Tickets für den ÖPNV zu Bibliotheken und Archiven, Erwerb einer Webseite bzw. Bereitstellungskosten für ein virtuelles Museum mit Interaktionsangebot, Materialkosten für Produkte (Farbkopien, 3D-Druck, ggf. Gebühren etc.), Exkursion z.B. zur „Deutschen Nationalbibliothek“ (Schwerpunkt: Exil) in Frankfurt (Main)

Fördermittelempfänger
Empfänger und Verwalter der möglichen Fördergelder sollte der Förderverein des Hugo-Junkers-Gymnasiums sein.

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